Führung entlang der Baugeschichte von Connewitz

Anlässlich des Tages des offenen Denkmals 2018 wurde eine Führung durch Connewitz organisiert. Im Folgenden finden Sie den Tourplan für den Tag des offenen Denkmals am 09.09.2018.

Die Objekte finden Sie auch in unserem Denkmalradar unter denkmalradar.de

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Diese Tour führt zu hauptsächlich unsanierten Bauwerken, die die Ortsentwicklung von Connewitz illustrieren. Diese sind auch in unserem Denkmalradar (www.denkmalradar.de) aufgeführt. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Gebäude saniert und genutzt werden. Auf vielfältigen Wunsch stellen wir die Kurzbeschreibungen zu den Etappen online zur Verfügung. Wir wünschen viel Spaß beim Nachlesen!

Zur Geschichte von Connewitz:

Connewitz ist ein Stadtteil von Leipzig. Bis zu seiner Eingemeindung 1891 war der Ort eine selbständige Gemeinde. Heute ist Connewitz, gemäß der kommunalen Gliederung, ein Ortsteil im Leipziger Stadtbezirk Süd. Connewitz (altsorbisch Konowitza – „Ort wo die Pferde weiden“) wurde vermutlich im siebenten Jahrhundert von sorbischen Siedlern gegründet. Der Ortskern befand sich als Rundling am Dreieck der heutigen Prinz Eugen-, Probstheidaer- und Biedermannstraße. So entstand ein langgezogenes Sackgassendorf. Ab etwa dem elften Jahrhundert wurde die sorbische Bevölkerung im Zuge der deutschen Ostexpansion und der folgenden bäuerlichen Landnahme, in einem langen Prozess von den deutschen Siedlern assimiliert. Im Oberdorf entstand ein Rittergut (um 1100 Ritter von Kunawitz) Weitere Informationen findet man im Internet oder bei Pro-Leipzig.

01. „Villa Steyer“, Connewitz, Mühlholzgasse 12

1908 im Auftrag der Witwe Steyer vom Architekten Max Bösenberg erbaut. Nach der Zerstörung, im Jahre 1943 blieb vom stattlichen Hauptgebäude nur noch eine malerische Ruine zurück. Die erhaltenen Reste zeugen noch heute von der hohen künstlerischen Qualität des Jugendstilbaus. Erhalten sind die Nebengebäude: Stall, Remise, Kutscherwohnung und der Verbindungsbau zum Hauptgebäude

02. „Sommerhaus Winckler“ Connewitz, Prinz Eugene Str. 05

Im Kern wohl 1572 (Landhaus), Umbau 1806 Ein 1802 durch Friedrich Daniel Winckler, einem Angehörigen des Leipziger Gemäldesammlers Gottfried Winckler, erworbenes Sommerhaus. Bis 1989 mit einer horizontalen Holzverschalung. Diese klassizistische Fassadengestaltung war typisch für viele der hier entstandenen Sommerhäuser bis Mitte des 19. Jahrhunderts.

03. „Michels Hof“, Connewitz, Prinz Eugen Str. 07

Letzte bäuerliche Hofanlage in alter Dorflage Connewitz.  Fränkisches Fachwerk (Holzangel, Runen), Töpferwerkstatt bis vor ca. 4 Jahren; Krüppelwalmdach „Michels Gut“, ehemaliger fränkischer Vierseithof. Begründet 1548. Von 1752 bis Mitte 20. Jahrhundert Pferdnergut im Besitz der Familie Michel. Abriss der Scheune 1938. Heute bestehend aus Wohnstallhaus. Fachwerk über Bruchstein-Erdgeschoss. Erbaut vor 1785. 1880 wurde der Schüttboden über dem Stall zu Wohnungen umgebaut. Taubenhaus. Schweinestall wurde zum Trockenklosett umgebaut. Der Pferdestall wurde 1801 verändert. An der Straße entstand 1873 das Wohnhaus. Die Toranlage wurde 1938 mit Kugelpfeilern verziert.

04. „Klostergut Connewitz“ (Schülerfreizeitzentrum Mühlholz) Prinz Eugen Str. 42

Um 1525 Klostergut (davor Rittergut Kunawitz), 1909 Pächterhaus, 1884 Ställe Die Gebäude des ehemaligen Ritter- und späteren Klostergutes sind in ihrer langen Geschichte mehrfach erneuert worden. Die Stallanlagen, die jetzt den großen Wirtschaftshof begrenzen, entstanden 1884. Es sind eingeschossige Putzbauten auf Bruchsteinsockel mit Lisenengliederung (Lisenen – Mauerblende) und abschließenden Ziegellagen in Sägezahnfries. Auch die Toranlage mit Leipziger Stadtwappen an den Ziegelpfeilern stammen aus dieser Zeit. 1909 Neuerrichtung des Pächterhauses. Typische Hinwendung zum Neobarock, zur damaligen Zeit in Leipzig.

05. „Landhaus „Villa Schulz Schomburgk“, Connewitz, Prinz Eugen Str. 42

Erbaut 1905-06 vom Architekten Peter Dybwad. Das Gebäude entstand ursprünglich für den Bankdirektor Martin Erich Schulz. Dieser erwarb das ehemalige „Straubsche Gut“ und lies von Peter Dybwad eine Villa im englischen Cottagestil mit graubraunem Fachwerk erbauen. Das malerische Haus wurde später von seinem Sohn, dem Druckereibesitzer Herbert-Schulz-Schomburgk übernommen. Heute ist es ein normales Wohnhaus.

06. „Lindenhof“, Connewitz, Prinz Eugen Str. 42

1792 Landsitz, 1875 - 1877 Turmhaus Sogenannter Lindenhof. Wurde wohl 1792 als Sommerhaus für den Leipziger Verleger Friedrich Waygand, dem Erstherausgeber von Goethes „Werther“ gebaut. Der langgestreckte Bau ist einer der letzten rein klassizistischen Bauten in Leipzig. 1830 gelangte das umfangreiche Landgut in den Besitz des Leipziger Bankiers Wilhelm Seyfferth, bzw. dessen Tochter Johanna. Ursprünglich gehörte zum Lindenhof ein Park, der bis zur Eisenbahnlinie im Süden und zur Probstheidaer Str. im Osten und Norden erstreckte. Der Lindenhof ist nach langem Leerstand vom Verfall bedroht.

07. Doppelmietshaus, Connewitz, Bornaische Str. 112, 114

Erbaut 1936-37 Nach Plänen des Architekten Woldemar von Holy 1936-37 für die Landes-Siedlungs- und Wohnungsförderungsgesellschaft M.b.H. „Sächsisches Heim“ in Dresden errichtete Wohnanlage in abgerundeter Ecklage an der Prinz Eugen Str. in die Bornaische Str.


Die ehemalige Weberei August Hempel – Heute Gemeinde- und Bürgerzentrum Cunewalde

Das ehemalige Produktionsgebäude der Weberei August Hempel und späteren VEB Lautex wurde zwischen 1890 und 1910 errichtet. Das ortsbildprägende Gebäude, welches technik- und baugeschichtlich bedeutsam ist, war nach der Wende mit dem Produktionsaus dem Verfall preisgegeben.

Nach 15 Jahren Leerstand entschied sich die Gemeinde Cunewalde zur Revitalisierung der Industriebrache und kaufte 2005 das Fabrikareal. Ein ins Leben gerufener Architekturwettbewerb brachte die Idee einer gut erreichbaren Bündelung, der bis zu dem Zeitpunkt in den Ortsteilen verteilten Gemeindeeinrichtungen, auf den Plan. Im Frühjahr 2006 begann der Umbau und bereits im November 2007 konnte das Gemeinde- und Bürgerzentrum Cunewalde feierlich eröffnet werden. Die sachliche äußere Hülle blieb bei der denkmalgerechten Sanierung weitgehend unverändert. Bei der Einrichtung des Inneren gelang es den Architekten die Nutzungsanforderungen der Büroarchitektur in die großzügigen gründerzeitlichen Räume einzubinden.

Auch der angrenzende Trutzmühlteich konnte als technisch-historisches Element aufgegriffen werden. Es wurde ein Fließwasserwärmetauscher installiert, welcher die Wärmeenergie aus dem Überlaufwasser des Teiches in Heizenergie umwandelt und so 80% des Wärmebedarfs der Gemeindeeinrichtung abdeckt. Zudem wurde auf dem Satteldach eine Photovoltaikanlage installiert, welche mit 9.500 KW/h pro Jahr mit erneuerbarer Energie umweltschonend zu Kosteneinsparungen in der Gemeinde beiträgt. Für die gelungene Verbindung von Tradition und Moderne wurde das Projekt 2010 mit dem Sächsischen Staatspreis für Baukultur mit folgender Begründung von den Juroren ausgezeichnet: „Das Vorhaben verbindet in ausgezeichneter Weise die Geschichte des Standortes und die erhaltenswerte Bausubstanz mit den heutigen Anforderungen und der öffentlichen Nutzung.“

Weitere Informationen gibt es unter:

Denkmalradar: http://denkmalradar.de/radar/gemeinde-und-brgerzentrum-cunewalde-ehem-weberei-august-hempel

Weberei August-Hempel

Quelle: Denkmalradar

Die ehemalige Spitzenfabrik Birkigt & Co. GmbH - heute Dorf der Jugend Grimma

Die Textilfabrikanlage am Muldeufer gelegen, bestehend aus einem Produktionsgebäude mit angebauter Werkhalle, einem Kesselhaus sowie einem Pförtner- und Kontorhaus, konnte nach nur einem Jahr Bauzeit im Jahr 1907 eröffnet werden. Für die damalige Zeit mit sehr modernen Dampfmaschinen aus England ausgestattet, wurde eine Weberei, Näherei, Raschelei sowie eigene Konfektion und eine Abteilung zur Qualitätskontrolle betrieben. Ab dem Jahr 1956 bis zum Ende der DDR gehörte die Spitzenfabrik in Grimma zum „VEB Plauener Spitze“, ab 1989 wurde diese für die folgenden zwei Jahre als Filiale der „Leipziger Gardinen- und Spitzen GmbH“ fortgeführt. Mit der Schließung im Jahr 1991 wurde das Gebäude nur noch als Lager genutzt und nach dem Hochwasser 2013 schließlich dem Verfall preisgegeben.

Im Jahr 2014 begann der Förderverein für Jugendkultur und Zwischenmenschlichkeit e. V. mit dem Projekt „Dorf der Jugend“ das Gelände wieder mit Leben erfüllen. Durch die offene und selbständige Jugendarbeit wurde es möglich, dass die Jugendlichen in Eigenleistung und etappenweise die Gebäude der Alten Spitzenfabrik sanieren und umnutzen. Dafür steht den Jugendlichen eine offene, mobile Werkstatt mit wichtigen Arbeitsutensilien in einem alten Seecontainer zur Verfügung. Bereits realisierte Teilprojekte sind das 2016 eröffnete Container-Café am Mulderadweg, wo Spaziergänger und Radfahrer mit Snacks und Getränken versorgt werden. Auf dem Fabrikgelände wurde außerdem ein Garten angelegt in welchem von den Jugendlichen Obst- und Gemüse angebaut wird. Es konnten legale Flächen für Graffiti eingerichtet, ein Fußballplatz und Skatepark angelegt und die Möglichkeit zum Entspannen sowie ein Grillplatz und eine Gartenbar realisiert werden. Des Weiteren befindet sich auf dem Gelände eine Fahrradwerkstatt, die auf dem Prinzip der Selbsthilfe basiert. Das Projekt hat jedoch mit überschaubaren Finanzmitteln zu kämpfen.

Weitere Informationen und die Möglichkeit das Projekt zu unterstützen findet Ihr hier:

https://dorfderjugend.de/

https://denkmalradar.de/radar/ehemalige-spitzenfabrik-birkigt-co-gmbh-heute-dorf-der-jugend-grimma

Spitzenfabrik Birkigt & Co. GmbH

Quelle: Denkmalradar

Der Bahnhof Klosterbuch

Im Jahr 1868 für den Personen- und Güterverkehr auf der Strecke Borsdorf-Coswig in Betrieb genommen, wurden vor allem Steine aus dem nahegelegenen Steinbruch, Schlachtvieh und landwirtschaftliche Erzeugnisse abtransportiert, sowie Obst für die umliegenden Mostereien empfangen.

Ab dem Jahr 2003 stand der Bahnhof zum Verkauf und war in den folgenden drei Jahren Leerstand dem Verfall preisgegeben. Mit der Unterstützung in Form von zahlreichen Spenden und ehrenamtlicher Hilfe konnte der Verein BE-GREIFEN e. V. den Bahnhof im Jahr 2006 kaufen und mit der nötigen Sanierung beginnen. Dabei wurde darauf geachtet, dass viele bauzeitliche Details, wie zum Beispiel die originalen Beschriftungen, die Bahnhofsuhr und ein Großteil der alten Türen, erhalten bleiben. An der den Bahngleisen zugewandten Seite des Gebäudes wurde eine Solaranlage installiert. Mit Abschluss der Sanierungsarbeiten im Jahr 2008 wurde zudem im angeschlossenen Stellwerk und der ehemaligen Fahrkartenausgabe ein Museum eröffnet, welches Informationen zur Bahnhofs- sowie zur sächsischen Eisenbahngeschichte bereitstellt.

Da sich der gemeinnützige Verein für Menschen in Not, insbesondere für Behinderte, Suchtkranke und Geflüchtete einsetzt, entstanden mit der Hilfe von regionalen Handwerkern rollstuhlgerechte Räumlichkeiten für die Vereinsarbeit, Menschen in Not sowie Kinder- und Jugendprojekte.

Somit ist das ortsbildprägende Gebäude heute ein gut erhaltenes Zeugnis Sächsischer Eisenbahngeschichte und ein wichtiger Anlaufpunkt für hilfsbedürftige Menschen.

Weitere Informationen gibt es unter:

Denkmalradar: https://denkmalradar.de/radar/bahnhof-klosterbuch

Der Bahnhof Klosterbuch

Quelle: Denkmalradar

Das UT Connewitz – Wiederbelebung einer Kulturstätte

Das Doppelmietshaus in geschlossener Bebauung wurde im Jahre 1912 erbaut. Später als Union-Theater Connewitz bekannt, ist es das älteste Lichtspieltheater Leipzigs. Im Jahre 1992 wurde das Kino leider geschlossen und somit dem Verfall überlassen. Bis schließlich der Verein UT Connewitz e.V. ins Leben gerufen wurde, welcher seit 2001 kontinuierlich an der Wiederbelebung dieser Kulturstätte und damit auch an dem Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes arbeitet. Durch öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, Ausstellungen und sammeln von Spendengeldern, konnten die ersten Maßnahmen im und am Gebäude finanziert werden. Bis heute werden die Arbeit des Vereins und die Instandhaltung des Objektes durch Spenden, Fördergelder, den Mitgliedschaftsbeitrag sowie Einnahmen von Eintrittskarten und den Verkauf von gespendeten Produkten finanziert.

Weitere Informationen gibt es unter:

Denkmalradar: http://denkmalradar.de/radar/hjghjg

Veranstaltungsplan UT: https://utconnewitz.de/

Das UT Connewitz

Quelle: Denkmalradar

Die Villa Hasenholz

Im Jahr 1873 wurde die Villa Hasenholz als traditioneller Fachwerkbau nach Plänen des Architekten Ottomar Jummel erbaut, welcher unter anderem auch am Bau des ehemaligen Bismarckhauses und der Buntgarnwerke mitwirkte. Nach zehn Jahren und einem Besitzwechsel folgte der Anbau vom Restaurationssaal, der wintergartenähnlichen Kolonnaden sowie einer 10.000 m² großen parkähnlichen Grünfläche mit Streuobstwiesen inklusive Biergartenhaus.

In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts war es Treffpunkt für die lokale Demimonde, danach wurde es als Warenlager von der staatlichen Handelsorganisation der DDR genutzt. Im Jahr 2009 wurde das mittlerweile in einem schlechtem Zustand befindliche Objekt von Marion Salzmann als Pächterin übernommen. Der Fußboden fehlte komplett, die Fenster waren zum Teil zugemauert und die Räume somit nicht mehr nutzbar. Besonderer Fokus bei der Restauration lag auf den Kolonnaden und dem historischen Saal. Die Leipziger Denkmalstiftung wurde frühzeitig in die Rettung eingebunden und unterstützte das umfangreiche Vorhaben mit eingeworbenen Spenden und erfolgreichen Aufrufen zu gemeinsamen Arbeitseinsätzen in der Zeit von 2011 bis 2013.

Der große Saal mit Orchestermuschel und Bühne ergänzt sich noch heute optimal mit dem anliegenden kleinen Saal, welcher mit einer Bar und Sitzbereich zum verweilen einlädt. Eingerahmt wird das ganze durch die noch gut erhaltenen Schablonen- und Freihandmalereien mit floralen und dekorativen Elementen, so überziehen exotische Pflanzen in ornamentalen Einfassungen sämtliche Deckenfelder. Die Grünfläche ist während der warmen Sommertage eine willkommene Abwechslung zum hektischen Leben in der Stadt und spiegelt die städtischen Wünsche nach „Luft, Licht und Natur“ damals wie heute wider.

Das historische Ensemble, welches heute noch größtenteils im Bestand erhalten blieb, ist für den Stadtraum Leipzig von hohem bau- und kulturhistorischen Wert. Ein ganz besonderer Ort im Leipziger Auenwald.

Weitere Informationen gibt es unter:

Veranstaltungen der Villa Hasenholz: https://villahasenholz.de/news

Unser Interview zum Thema Ehrenamt und Arbeitseinsätze an der Villa Hasenholz: https://www.youtube.com/watch?v=9N0or2rifPA

Denkmalradar: https://www.denkmalradar.de/radar/villa-hasenholz

Die Villa Hasenholz

Recenia - Alte Fabrik wird zu Seniorenzentrum

1926/27 errichtet der englische Textilunternehmer Leo Shaerf an der Chemnitzer Straße in Hartmannsdorf eine Wirk- und Webfabrik. Es handelt sich um einen imposanten Stahlbetonbau mit Klinkerverblendung in der zeittypischen Formensprache des Industriebaus der Moderne. Das Werk erhält den Namen der Tochter des Unternehmensgründers: Recenia.

Im Jahr 1930 streikt ein Teil der Belegschaft der Recenia gegen Lohnabbau. Am 15. Januar werden nach einer Massenkundgebung fünf Streikende von der Polizei erschossen. Darunter war auch Bruno Freitag, nach dem das Werk ab 1945 umbenannt wird.

Vor vier Jahren wird das ehemalige Fabrikgebäude in ein modernes Seniorenzentrum umgebaut. Eine besondere Herausforderung stellt während der Sanierung die Forderung nach Barrierefreiheit dar. Wo es möglich ist, werden historische Bauteile erhalten. Im neugebauten Aufzug können nun alle vier Stockwerke bequem erreicht werden. Insgesamt 124 Bewohnerinnen und Bewohner werden in 56 Einzel- und 34 Doppelzimmer betreut. Neben kulturellen und geistigen Angeboten wie Lesungen, Filmabende oder Gedächtnistraining wird auch für die körperliche Fitness mit Gymnastikkursen und regelmäßigen Ausflügen gesorgt.

Weitere Informationen gibt es unter:

Denkmalradar: https://www.denkmalradar.de/.../seniorenzentrum-recenia...

Seniorenzentrum Recenia: https://www.azurit-gruppe.de/senioren-pflegezentren/recenia/ Seniorenzentrum Recenia

Quelle: Denkmalradar

Das Kontorhäuschen – Eine hörbare Wiederbelebung

Ein knapp 120 Jahre altes Fachwerkhäuschen – was könnte uns dieses Relikt aus der Gründerzeit wohl an interessanten Geschichten erzählen? Im Jahre 2012 war es in einem so schlechten Zustand, dass es den nächsten Winter nicht überstanden hätte und somit beinahe gänzlich verstummt wäre. Das Dach war massiv zerstört, Dachteile waren in den Innenbereich des Gebäudes gefallen und zahlreiche Klinkersteine beschädigt. Der Dachreiter hatte sich als letztes Element „im Sattel gehalten“, musste aber zeitweilig vom morschen Dach entfernt und eingelagert werden. Das Haus wurde komplett eingerüstet und erhielt ein provisorisches Schutzdach. Durch das beherzte Eingreifen der Initiative Bürgerbahnhof Plagwitz, gemeinsam mit dem Amt für Stadterneuerung, Stiftung „Ecken wecken“ und Leipziger Denkmalstiftung konnte ein wichtiges Stück Industriegeschichte im Leipziger Westen gerettet werden.


Kontorhäuschen


Nach der erfolgten Sanierung wurde es dann etwas stiller um das Kontorhäuschen, bis das 2017 gegründete Musikzimmer Leipzig dann schließlich die Wände mit internationalen Rhythmen und fröhlichen Melodien zu neuem Leben erweckte. Unter dem Motto „Jeder Mensch ist musikalisch!“ organisieren Anne und Frederic in gemütlicher Atmosphäre musikbezogene Gruppenangebote mit erwachsenen Menschen. So erzählt das kleine Fachwerkhaus nun seine eigene Geschichte – man muss nur aufmerksam den Klängen lauschen.


Kontorhäuschen

Das Stadtcafé Zschopau – Die Zeit bringt Veränderung

Die Notsicherung der früheren Gaststätte „Stadtcafé“ durch die Denkmalgut Projektentwicklungsgesellschaft wurde in zwei Abschnitten durchgeführt. Im ersten Abschnitt wurde der drohende Einsturz des architektonisch repräsentativen Bürgerhauses abgewendet und ein weiteres eindringen von Nässe verhindert, im zweiten Abschnitt konnte dann die Restberäumung eingestürzter Schuttmassen, eine weitere Aussteifung der Gebäudewände und die dringend erforderliche Ergänzung fehlender Deckenabschnitte vorgenommen werden.

Um sich über den Fortgang der Sicherungsarbeiten am Gebäude zu informieren und Vorschläge sowie eigene Ideen zum Nutzungskonzept einzubringen, lud die Große Kreisstadt Zschopau und die Denkmalgut im Mai 2016 die Zschopauer Bürgerinnen und Bürger zu einer Begehung ein. Um die Sicherungsarbeiten praxisnah erläutern zu können, wurden geschätzt 250 interessierte Zschopauer und Gäste durch die Baustelle geführt.

Die Leipziger Denkmalstiftung, welche fortan mit der Betreuung des Gebäudes vertraut ist, stellte Informationstafeln zur Verfügung, an denen während der teilweise langen Wartezeit wichtige Informationen zum Fortgang der Sicherungsarbeiten und Projektplanung eingeholt werden konnten.

Von den Besuchern wurde das Nutzungskonzept „Jugendherberge“ als sehr positiv aufgenommen, konnte aber nach dreijähriger Verhandlung und intensiver Planung durch einen unbegründeten Verhandlungsabbruch seitens des Jugendherbergsverbandes nicht weitergeführt werden. Doch die Denkmalentwicklung Erzgebirge GmbH, welche als zukünftiger Pächter fungiert, ließ sich nicht beirren und hielt an der Idee fest, eine Herberge zu errichten und dem Mangel an Übernachtungsmöglichkeiten aktiv entgegenzuwirken.

Der Zschopauer Stadtrat hat den Plänen bereits grünes Licht gegeben und es wurde eine Förderung durch das Bund-Länder-Programm Städtebaulicher Denkmalschutz in Aussicht gestellt. Wenn die Baugenehmigung nun bis Ende des Jahres vorliegt, kann das langfristige Ziel, Familien während des Urlaubes eine günstige Übernachtungsmöglichkeit zu bieten, gegen Ende 2022 Realität werden.

Weitere Informationen gibt es unter:

Denkmalradar: http://denkmalradar.de/radar/stadtcafe-zschopau-gartenstrae-6

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Quelle: Denkmalradar

Schaustickerei Plauen – Ein Spitzen-Museum

Mit der Etablierung des Tuchmacherhandwerkes Anfang des 15. Jahrhunderts begann die wirtschaftliche Produktion in Plauen. Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich neben der Baumwollspinnerei auch die Stickerei. Doch erst mit dem Einsatz von leistungsfähigen Stickmaschinen im Jahre 1858 und 1883 wurde Plauen zum Zentrum der deutschen Spitzenherstellung.

Während der Blütezeit der Plauener Stickerei errichtete Albert Schiller zwischen 1897 und 1902 ein Hofgebäude für zehn Schiffchenstickmaschinen und eine Fabrikantenvilla. Heute gehören die originalen Großstickmaschinen und die gut erhaltene historische Bausubstanz zu den wertvollen Zeugnissen sächsischer Industriekultur und werden aktiv als Museum genutzt.

Neben der Darstellung typischer Arbeitsabläufe und Projektarbeiten zur Erforschung regionaler Textilgeschichte, werden auch Kreativ- und Bildungskurse für Kinder und Jugendliche angeboten.

Weitere Informationen gibt es unter:

Denkmalradar: http://denkmalradar.de/radar/schaustickerei-plauen

Schaustickerei Plauen

Quelle: Denkmalradar


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